Ihr Aufenthalt im Ausland war eine große Bereicherung, aber Sie müssen wieder zurück in die Heimat oder sind bereits pensionierter Lehrer im Ruhestand? Das ist kein Grund, nicht weiter aktiv zu bleiben.
Engagement, Nebenverdienst oder Vorbereitung für einen zweiten Aufenthalt
Auch nach dem Aufenthalt gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich zu engagieren und im Kontext der Auslandsschulen aktiv zu bleiben. Das ist vor allem von Bedeutung und wichtig, wenn man einen weiteren Auslandsaufenthalt anstrebt. Dann ist es hilfreich und von Vorteil, Kontakt zu halten: Zur Zentralstelle, zu Kollegen, die man kennen gelernt hat und zum Verband deutscher Lehrer im Ausland.
Wir stellen drei Möglichkeiten vor, dranzubleiben:
- Im Schuldienst
- Als pensionierter Lehrer
- Über den Verband deutscher Lehrer im Ausland (VDLIA)
Im Schuldienst: Dran bleiben mit den Sprachdiplomprüfungen
Solange man aktiv im (innerdeutschen) Schuldienst ist, sind die aktiven Möglichkeiten etwas eingeschränkt; man ist ja ausgelastet in Vollzeit. Trotzdem gibt es Chancen, Kontakt zu halten, etwa dadurch, dass man sich rund um die Sprachdiplomprüfungen engagiert. Es gibt eine Expertengruppe, die die Prüfungen entwirft, ausarbeitet und verabschiedet.
In der Expertengruppe kann man mitarbeiten, man muss sich nur ins Spiel bringen. Eine Möglichkeit dazu ist, sich in Köln bei der ZfA persönlich vorzustellen, am besten natürlich nach vorheriger telefonischer Anfrage. Wenn man ein zweites Mal in den Auslandsschuldienst gehen möchte, empfiehlt es sich ohnehin, mit Köln in Kontakt zu bleiben.
Im Ruhestand oder als aktive Lehrkraft: Nebenverdienst (und internationale Post) für BewerterInnen
Seit der Neuordnung der Prüfung vor etwa 10 Jahren wird nur noch der Teil Schriftliche Kommunikation (SK, ehemals “Aufsatz” oder “Textproduktion”) individuell bewertet (die übrigen Prüfungsteile [Hörverstehens-, Leseverstehens- und Grammatiktest] sind standardisiert als Multiple-Choice-Aufgaben und werden durch Computer ausgewertet). Für die SK-Aufgaben werden immer Bewerter gesucht. Diese Tätigkeit wird pro bewerteter Arbeit vergütet (DSD I: 8,50 €, DSD II: 12,50 €).
Aufwändig, aber schön
Es gibt insgesamt vier Prüfungstermine, je einen für DSD I und DSD II sowie für Schulen, die auf der Nord- und der Südhalbkugel liegen. Die Prüfungen werden weltweit (halbkugelweit) an allen Schulen zum gleichen Termin abgehalten. Da fallen pro Termin und Stufe mehrere tausend SK-Arbeiten, die bewertet werden müssen. Es gibt also viel zu tun. Und außerdem ist es auch interessant, aus den verschiedensten Weltgegenden Arbeiten von Deutschlernern zu Gesicht zu bekommen. Die Qualitätsunterschiede, die sich da zeigen, sind beträchtlich.
Für wen steht diese Möglichkeit offen?
- Lehrer im Dienst
Abgesehen von der oben erwähnten Zusatzbelastung ist das eine attraktive Option für alle aktiven Lehrkräfte - Als pensionierter Lehrer
Auch Lehrern, die schon außer Dienst gestellt sind, steht diese Möglichkeit offen.
Im Verband: Dranbleiben mit Hilfe des Netzwerks
Eine Mitgliedschaft im Verband deutscher Lehrer im Ausland VDLIA, der Berufsvertretung der deutschen Auslandslehrer, ist immer interessant, wenn man dranbleiben möchte:
- Man erfährt dadurch mehr über die gesamte Breite des Auslandsschulwesen.
- Es gibt die Verbandszeitschrift “Der deutsche Lehrer im Ausland”, die den Mitgliedern kostenlos zugestellt wird. (Nicht-Mitglieder können sie auch käuflich erwerben.)
- Und viele Lehrer, Funktionsträger und Entscheider sind im Verband.
- Alle zwei Jahre gibt es eine Hauptversammlung, die sich zu einer zusätzlichen, aktuellen und lebhaften Berufsbörse entwickelt hat.
Aus den Kreisen der Verbandsmitglieder haben sich seit Langem regionale Treffen von ehemaligen Auslandslehrern entwickelt, über die man Kontakte pflegen und Informationen beziehen und austauschen kann. Alles in Allem also eine gute Sache, um weiter “am Ball” zu bleiben.
